Abzockfalle Nigeria-Connection

Nigeria Connection

Die Nigeria-Connection ist ein Netzwerk aus Banden, die ursprünglich überwiegend aus Nigeria heraus sogenannten Vorschussbetrug betieb. Seit 1988 sind Betrugsversuche in Brief- und Faxform bekannt, seit Anfang der 90er Jahre wird überwiegend EMail benutzt.

Die Masche war anfangs immer gleich. Ein nigerianischer Geschäftsmann ist in eine Notsituation geraten, und benötigt Ihre Hilfe um eine grosse Geldsumme (meist mehrere Millionen Dollar) ins Ausland zu transferieren. Als Provision wird ein hoher Prozentsatz dieser Summe angeboten, zumeist ist diese Provision auch schon siebenstellig.

Das hilfsbereite Opfer wird mit allerlei Tricks und phantastischen Geschichten dazu gebracht, Vorschuss für diverse Dienste zu leisten, z.B. Notarsgebühren, Schmiergelder, Anwaltsgebühren, Steuern etc.

Es gibt immer mehr Fortschritte auf dem Weg zum ersehnten Geld, jedoch sind diese mit immer wieder neuen Forderungen verbunden. Das Opfer wird so gemolken, bis es selbst kein Geld mehr hat.

Obwohl diese Art der Abzocke für die meisten Menschen sofort durchschaubar ist, fallen jährlich hunderte von Menschen ihr zum Opfer. Das nigerianische Recht hat sogar einen eigenen Paragraphen für diese Betrugsmasche (§419), weshalb die Nigeria-Abzocke in Insiderkreisen auch als 'Four One Niner' bezeichnet wird.

Mittlerweile agieren die Trickbetrüger vor allem aus den Niederlanden. Am 13. Februar 2003 forderte die Betrügerei ihr erstes Todesopfer, als ein geprellter Tscheche den nigerianischen Botschafter in Prag erschoss.

Auch hat sich eine gewisse Vielfalt an 'Geschichten' entwickelt - von Millionenerbschaften bis zur gewinnträchtigen Finanzierung angeblicher Flughäfen gibt es mittlerweile unzählige Rahmenhandlungen für die Nigeria-Abzocke.

Ein Beispielbrief


Date: Thu, 19 Sep 2002 09:37:09 -0700
From: "jubril musapha"
To: jubrilmustapha@37.com
Subject: SPEED UP RESPONSE

HIGHLY CONFIDENTIAL

sir,

I got your name and address from internet business directory in Nigerian
Chamber of Commerce Mines and Agriculture (NICCMA)and decided to write you
after proper consideration.I am MUSA ABDULAHI,a senator in Nigerian upper
house of National Assembly and also the chairman SENATE CONTRACT REVIEW
COMMITTEE.

My colleagues and I in this committee have just discovered that a foreign
contractor by name GREGORY EUBANK whose company GEOBATH OIL SERVICES LIMITED
was contracted for the TURN AROUND MAINTENANCE (TAM) of the three major
Nigerian Refineries at the total cost of (two hundred and thirteen million .
United states dollars) USD$ 213,000,000. in 1987 executed this contract
fully and was paid the first installment of his money;(One hundred and fifty
one million united states dollars) USD$ 151,000,000 in 1989 few months after
completion of this contract..

On assumption of office by this committee since 1999 for the review and
payment of contractor for contract awarded and executed, our effort for
months to locate and contact Mr Gregory Eubank or GEOBATH OIL SERVICES
LIMITED whose name and company appeared on the list of foreign contractors
to be paid could not be actualized for the claim of the remaining (sixty-two
million united states dollars) USD$62,000 000. Regarding this situation my
colleagues and I decided that this fund be transferred to foreign account
for security reasons since top Government personnel here are not allowed to
operate foreign accounts and for our disbursement at the end of the
transaction.

In view of this, I MUSA ABDULAHI on behalf of my colleagues ask for your
assistance in the transfer of this fund to your account. Twenty percent
(20%) of the total amount has been set aside for you at the end of this
transaction.
We await your urgent reply with telephone and fax numbers for easier
communication and further information.

    Yours Faithfully
    
        Musa Abdulahi (senator)

Scam Baiting

Eine neue Sportart findiger Netzuser ist das sogenannte Scam Baiting ('Betrugsködern'). Hier wird den Abzockern vorgemacht, man sei auf ihre Masche hereingefallen. Statt das Geld zu überweisen, werden jedoch immer neue Gründe angeführt dies nicht zu tun und die Täter somit beschäftigt. Die Täter sollen mit dieser Taktik von den wahren Opfern abgelenkt werden.

Es ist mittlerweile im Kreis der Spambaiter beliebt, sich als Trophäen Bilder der Betrüger schicken zu lassen. Es sind sogar Fälle bekannt, in denen die Täter sogar überredet werden konnten, selbst in Vorleistung zu gehen und Geld an den Scambaiter zu schicken. Oft können so wertvolle Informationen an die Ermittlungsbehörden übermittelt werden.

Obwohl es auf den ersten Blick lustig bis gerecht erscheint, die Betrüger zu betrügen, möchten wir an dieser Stelle davon abraten! Die Gefahr, auf der Abschussliste einer international agierenden, kriminellen Organisation zu landen steht in keinem Verhältnis zum erzielten Erfolg!

Weitere Informationen zu diesem Thema:

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