Abzockfalle Kettenbrief

Kettenbriefe und Schneeballsysteme

Kettenbriefe, Schneeballsysteme, Pyramidenspiele - viele Begriffe für ein und das selbe Prinzip. Kettenbriefe gab es schon lange vor dem Internet, und so erstaunt es nicht, dass diese ebenfalls ins neue Medium adaptiert wurden.

Die fast harmlosen

Die harmloseste Art von Kettenbriefen verspricht Glück und Reichtum, wenn Sie den Brief an eine bestimmte Menge von Menschen weiterleiten, und Pech und Verderben, wenn Sie dies nicht tun. Sie sollten diese Briefe auch wenn sie witzig gemacht sind nicht weiterleiten, denn viele ihrer Mitmenschen fühlen sich dadurch nur genervt und es entsteht ein nicht unerhebliches Datenaufkommen, welches ja schliesslich auch irgendwie bezahlt werden muss.

Denken Sie stets daran, dass ein grosser Teil unserer Internetkosten aus unerwünschter Werbung und Kettenbriefen besteht - Sie sind also durch das Weiterleiten für den hohen Kosten mit verantwortlich.

Die Abzock-Variante

Oft als Geschäftsidee oder Schenkungsring getarnt, versteckt sich hinter den illegalen Kettenbriefen eine sehr lukrative Art der Abzocke.

Meist enthält der Brief neben den Anweisungen eine Liste von 5 oder 6 Namen und Adressen. Sie sollen an den obersten Namen einen bestimmten Geldbetrag senden, ihn von der Liste streichen, ihren Namen an das Ende der Liste setzen und den so veränderten Brief an eine bestimmte Menge personen weiterleiten. Innerhalb weniger Wochen soll Sie so ein unsagbarer Geldsegen beglücken, denn Sie rücken in der Liste immer weiter nach oben und bekommen Geld von abertausenden Menschen geschickt.

Das Einzige was Sie aber ernten, ist die Verachtung Ihres Bekanntenkreises, wenn diese auch reingefallen sind und das sicher versprochene Geld nicht erhalten.

Diese Schneeballsysteme laufen sich schon nach wenigen runden tod, Geld verdient nur die Spitze der Pyramide, also derjenige, der die Kettenbrief-Aktion gestartet hat.

Natürlich sind die ersten Namen die Initiatoren und ihre Komplizen, kein ehrlich teilnehmender Mensch wird Geld aus diesem Pyramidenspiel erhalten!

Wenn jeder Teilnehmer nur fünf (5!) weitere Teilnehmer wirbt, müssen nach 10 Durchläufen schon über 25 Millionen neue Teilnehmer gefunden werden - zusätzlich zu den über 5 Millionen, die bereits teilgenommen haben und nicht noch einmal Geld investieren werden.

Da diese Schneeballsysteme mathematisch nachweisbar nur den Initiatoren nützen, gelten diese in Deutschland als sittenwidrig und sind daher verboten.

Wenn Sie auf ein solches System hereingefallen sind, besteht grundsätzlich ein Erstattungsanspruch - holen Sie sich dafür anwaltlichen Rat. Auch hier gilt jedoch, wie immer, dass Forderungen im Ausland nur schlecht bis überhaupt nicht realisiert werden können.

Sie erkennen auch gut getarnte Schneeballsysteme an folgenden Kriterien:

Treffen diese beiden Punkte gemeinsam auf, so handelt es sich mit fast hundertprozentiger Garantie um ein Schneeballsystem.

Unser Fazit: Finger weg von Kettenbriegen, Schneeballsystemen und Pyramidenspielen. Sie können nur verlieren.

Admin | seit 2006